Diagnose Diabetes? Früh erkennen - richtig handeln
Das ist umso schwerwiegender, da bereits in dieser Diabetes-Vorstufe der Körper Schaden erleiden kann. Denn schon in diesem Stadium setzt die gestörte Glukosetoleranz den Nerven und Gefäßen zu. Das wiederum führt zu gefährlichen Folgeerkrankungen wie Nervenschäden (Neuropathien), Augenschäden (Retinopathien), Nierenschäden (Nephropathien) und Durchblutungsstörungen. Herzinfarkte und Schlaganfälle treten vermehrt auf.
Besonders gefährlich: die Neuropathie!
Eine der häufigsten Folgeerkrankungen ist die Neuropathie. Sie trifft bis zu 50 Prozent aller Diabetiker. Typische Symptome sind Missempfindungen in Füßen und Händen wie Kribbeln, Taubheitsgefühle oder Brennen sowie stechende Schmerzen. Die Schädigung der Nerven kann so weit fortschreiten, dass es zum sogenannten diabetischen Fuß kommt. Wie lassen sich diese schrecklichen Folgen verhindern? Die allerwichtigste Maßnahme ist eine gute Blutzuckereinstellung. Neben den vom Arzt verordneten Medikamenten tragen dazu auch eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung erheblich bei. Doch das allein reicht leider nicht immer aus. Denn 28 Prozent aller Diabetiker entwickeln trotz guter Blutzuckereinstellung eine Neuropathie.
So schützen Vitamine Nerven und Gefäße
Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse eröffnen neue Strategien im Kampf gegen die diabetischen Begleiterkrankungen. Sie zeigen, dass ein Mangel an Vitamin-B1 (Thiamin) bei Diabetikern oftmals entscheidend dazu beitragen kann, dass Nerven und Gefäße geschädigt werden! Die Studie eines Forscherteams um Paul Thornalley von der Universität Warwick in England konnte belegen, dass Diabetiker im Schnitt einen um 75 Prozent niedrigeren Thiamin-Spiegel haben als Gesunde. Verursacht wird dieser Thiamin-Mangel durch einen diabetesbedingten Defekt der Niere, der dazu führt, dass große Thiaminmengen über den Urin ausgeschieden werden. Mit fatalen Folgen: Thiamin aktiviert ein Enzym, das sozusagen als "Müllabfuhr" des Körpers angestaute Zuckerabbauprodukte entsorgt. Ist dieser Entgiftungsprozess durch ein Thiamindefizit gehemmt, können sich aggressive Abfallprodukte anreichern und die Zellen schädigen. Die negativen Auswirkungen des erhöhten Blutzuckers auf Nerven, Gefäße und Organe werden dadurch verstärkt.
Ein extremer Thiamin-Mangel, wie er bei Diabetikern oft auftritt, kann über die Nahrung alleine nicht mehr ausgeglichen werden und muss dem Körper daher über ein geeignetes Präparat zugeführt werden. Der Wirkstoff der Wahl ist dabei das Benfotiamin, eine fettlösliche Vorstufe von Thiamin. Es kann vom Körper und den Zellen wesentlich besser aufgenommen werden als Thiamin und kommt daher in den erforderlichen Mengen im Nervengewebe an, wo es dringend gebraucht wird. Benfotiamin (Präparate mit dem Wirkstoff sind rezeptfrei in Apotheken erhältlich) kann Nerven, Blutgefäße und wichtige Organe schon im Diabetes-Anfangsstadium vor den schädlichen Auswirkungen des erhöhten Blutzuckers schützen. Bereits vorhandene Missempfindungen in Folge von Nervenschäden werden gelindert.
Eine deutsche Forschergruppe um Prof. Dr. Hilmar Stracke konnte das auch wissenschaftlich belegen. Die Gießener Experten testeten Benfotiamin in einer als BENDIP-Studie bekannten Untersuchung und stellten eine signifikante Linderung neuropathischer Symptome und insbesondere der Schmerzen fest.
Wissen bewahrt Ihre Gesundheit!
Fragen Sie unsere Experten, was Ihnen hilft, trotz Diabetes gesund zu bleiben. Lassen Sie sich beraten, wie sich Nervenschäden und andere Folgeerkrankungen frühzeitig erkennen und verhindern lassen! Wenn Sie bereits Missempfindungen bemerkt haben, ist es für Sie besonders wichtig, sich entsprechende Informationen zu holen, um richtig gegensteuern zu können. Aber auch all jene, die noch nicht unter Kribbeln, Taubheitsgefühlen und Schmerzen leiden, sind angesprochen. Denn auch wenn der Körper noch keine Signale sendet, ist das keine Garantie, dass alles in Ordnung ist! Wer rechtzeitig reagiert, hat gute Chancen, dramatische Spätfolgen zu verhindern.
Am Telefon sitzen für Sie:
Prof. Dr. med. Hilmar Stracke, Diabetologe von der Medizinischen Klinik und Poliklinik III der Universität Gießen und Marburg
Priv.-Doz. Dr. med. Burkhard L. Herrmann, Endokrinologe und Diabetologe vom Technologiezentrum Ruhr in Bochum
Prof. Dr. med. Vedat Schwenger, Nephrologe vom Universitätsklinikum Heidelberg
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